Michael Moore at Central Florida University
during the Slacker Uprising tour of 2004
Foto: Jason Pollock
John Kerry. Moore reiste damals durch 20 Battleground-States (Staaten, deren Wahlausgang noch offen ist) und 63 Städte, um die Jugend zu mobilisieren, an der Wahl teilzunehmen. Da die letzten Wahlen stets von der Altersgruppe der über 65-Jährigen entschieden wurden, begann die Rekrutierung der Jugend bei der Demokratischen Partei bereits im Jahr 2000. Sie sollte Al Gore ins Amt heben. Die Jugend bescherte ihm zwar die meisten Stimmen, aber das reichte im Wahlsystem mit Elektoren bekanntlich nicht für einen Sieg. Michael Moore zeigt nun, dass er 2004 zu allem griff, um die unter 30-Jährigen auch geographisch gezielt zur Urne zu zwingen. In Vorlesungssälen und Sporthallen schwörten sie den Eid als Wähler im Austausch mit frischer Unterwäsche und Nudelgerichten, zwei elementaren Überlebensprodukten für den jungen passiven Pantoffelhelden.
Der Film zeigt auch, dass die republikanische Partei alles unternommen hat, um Moore zu stoppen. In Michigan drohten sie ihm ob dieser Geschenke mit einer Anklage wegen Bestechung. An einem anderen Ort versprachen sie dem jugendlichen Organisator des Moore-Events 100'000 Dollar, wenn er die Rede Moores absagen würde. Das sind natürlich alles Geschichten auf die Mühle des liberalen Widerstandskämpfers. Genauso wie jene religiösen Fundamentalisten, die ihn an einer Veranstaltung des Teufels bezichtigten. Moore tut, was er kann. Und er tut dies gerne. «Slacker Uprising» zeigt in 100 Minuten nicht nur eine Bestandesaufnahme der aktionistischen Jugend, die für sich die Politik entdeckt hat, sondern immer auch und in überdurchschnittlicher Anzahl