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das kulturelle überformat
Nr. 18 / 3. Oktober 2008
#Amerika lesen
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dossier: Amerika quo vadis?
Amerika lesen

scheiterte am Charisma und der Ausstrahlung, doch war er als Pragmatiker zur rechten Zeit am rechten Ort, bevor der Staatstheoretiker, Freiheitsdenker und Lebemann Thomas Jefferson das Amt übernahm. Jeffersons Verdienst an Amerika war seine Urheberschaft der «Decleration Of Independence», die 1776 vom französischen König Louis XVI applaudiert wurde. Doch es waren eben diese Worte Jeffersons, die später auch massgeblich daran beteiligt waren, die Französische Revolution zu entfachen.

In «Duell ums Weisse Haus» lässt sich die Geschichte der USA anhand solcher Geschichten nachlesen. Und über die Prüfungen, die das Wahlvolk immer wieder bestehen musste. Interessanterweise hat sich dieses Land immer selbst korrigiert. Die Abschaffung der Sklaverei unter Präsident Abraham Lincoln hat zum Bürgerkrieg und zu 600'000 Toten geführt. Die USA zahlen oft einen hohen Preis, sind aber daran noch nie zugrunde gegangen. Lincoln war übrigens der erste Republikaner im Weissen Haus, Jefferson gilt als der Gründer der Demokraten. Die Vorfälle in Florida im Jahr 2000, als von einer gestohlenen Wahl gesprochen wurde, ist nicht einmalig. Als die USA 1876 ihren hundertsten Geburtstag feierten «stiehlte» Rutherford B. Hayes die Wahl in einem überraschenden Coup, was ihm die Übernamen «His Fraudulency» und «Rutherfraud» einbrachte. Der nächste Präsident – auch dies ein interessanter Fakt – wird als der 44. vereidigt werden, obwohl es sich eigentlich um den 43. handelt. Grover Cleveland ist dies zu verdanken, der nach seiner Niederlage 1888 gegen Benjamin Harrison ein zweites Mal antrat und gewann. Cleveland ist dementsprechend sowohl der 22. wie der 24. Präsident der USA gewesen.