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das kulturelle überformat
Nr. 28 / 2. November 2009
#Porträt David Sylvian
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dossier: Aussenseiter
Porträt David Sylvian

Evolution, die den Künstler Sylvian seit Anbeginn bis heute unentwegt vorangetrieben hat, fand bereits innerhalb der Band statt. Angefangen mit ihrem Album «Quiet Life» (1979) über «Gentlemen Take Polaroids» (1980) bis hin zu «Tin Drum» (1981) veränderte sich die Musik markant. Sylvian fand zu seiner eigenen Stimme, die Musik nährte sich aus zahlreichen exotischen Bestandteilen und näherte sich ungebremst experimentellern Gefilden.

Damit hatte sich Japan erledigt und Sylvian begann seine Solokarriere mit «Brilliant Trees», nachdem er kurz zuvor bereits die erste von vielen folgendenden künstlerischen Kollaborationen etablierte. Die Zusammenarbeit mit dem japanischen Musiker Ryuichi Sakamoto sollte sich in der Folge immer wieder ergeben. «Brilliant Trees» markiert mit seinen komplexen Rhythmen und den verschachtelten Arrangements den Übergang von der klassischen Songstruktur hin zu einer rein atmosphärischen Form dessen, was noch gerade innerhalb der Definition eines Songs durchzugehen vermag. Sylvian arbeitet hier und in der Folge immer wieder mit neuen Leuten zusammen, stets auf der Suche nach einem neuen Spannungsfeld, in dem er sich und seine innere Welt ausloten kann. Der Trompeter Jon Hassell war dabei ein ebenso treuer Gefolgsmann wie der Can- Elektroniker Holger Czukay und King-Crimson-Gitarrist Robert Fripp, mit denen er mehrere Platten veröffentlichte.

Dass seine Plattenfirma Virgin ob der konsequenten Auflösung der klassischen Songarchitektur nicht