Porträt David Sylvian
Die Verwandlung des Popstars zum herbstzeitlosen Klangarchitekten
Am Anfang, da war er Schönling und Popstar zugleich. Das war in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Doch die Musik seiner Band Japan entledigte sich am Ende ihrer Existenz bereits den kommerziellen Ansprüchen. Was danach folgte, war eine langsame und kontinuierliche Reise weg vom Wohlgefallen, die vom Austausch mit anderen Musikern geprägt war. Nun ist David Sylvian mit seinem jüngsten Album «Manafon» am anderen Ende des klanglichen Spektrums angelangt: dort wo seine Lyrik getragen wird von wundersamen und abstrakten Klangwolken. Dort, wo ihn der einstige Ruhm nie finden wird. Ein Porträt.
Von Rudolf Amstutz