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das kulturelle überformat
Nr. 28 / 2. November 2009
#Minilexikon
  9/14
dossier: Aussenseiter
Minilexikon

Haus aus ein grosser Blondie- und Reggae-Fan – verachtete die Blutlosigkeit der Popmusik seiner Tage. Im Blues von Charlie Patton, Skip James und Son House fand er die Inspiration für eine gothische Musik, mit der er allein da stand, bis Nick Cave und Mark Lanegan auf den Geschmack kamen – wobei diese nicht halb so kühn ans Werk gingen.
CDs: The Gun Club, «The Fire of Love» (Universal/Slash) / The Gun Club, «The Las Vegas Story» (Cooking Vinyl)
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Catherine Ribeiro Die stimmgewaltige Französin portugiesischer Abstammung trat als Schauspielerin unter anderem in Filmen von Jean-Luc Godard auf, ehe sie sich der Musik zukehrte. 1970 formierte sie mit Patrice Moullet die Band Alpes. Diese schuf eine dramatische aber nie bombastische Art von Prog.-Rock, mit der die Band eine Brücke schlug zwischen französischem Chanson und einer druckvoll minimalistischen Motorik im Stile von Can zu Zeiten von «Tago Mago». In den 80er und 90er Jahren widmete sich Riebeiro dem klassischen Chanson, ehe sie Alpes in neuer Form re-formierte.
CDs: Catherine Ribeiro & Alpes, «Paix» (Mantra) / Catherine Ribeiro & Alpes, «(Libertés?)» (Mantra)
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Mark E. Smith Mark E. Smith aus Salford in der Grafschaft Lancashire ist zweifelsohne der bärbeissigste Mann der Welt. Mit seiner Band The Fall gehörte er dennoch zum exklusiven Kern von DJ John Peels Lieblingsbands. Nebst nunmehr 28 Studioalben hat er mit einer Folge von endlos veränderten Fall-Formationen dreissig Live-Alben veröffentlicht, dazu kommen einige Solo-Werke und zwei Spoken Word-Alben. Die Musik ist sich über die Jahre hinweg treu geblieben: höchstens etwas sauberer gespielt und ohrwurmiger ist die Kombination von Punk und minimalistischer Repetition im Stil früher Can in den letzten Jahren geworden. Dazu kommt Smiths unverwechselbarer Sprechgesang, von dem eine eigenartig hypnotische Wirkung ausgeht. Noch ist es niemandem gelungen, eine überzeugende Erklärung dafür zu liefern, was genau Smith mit seinen Worteskapaden wirklich mitteilen will – ausser, dass er das moderne England fast nicht zum Aushalten findet.
CDs: The Fall, «50’000 Fall Fans Can’t Be Wrong – 39 Golden Greats» (Sanctuary) / The Fall, «Imperial Wax Solvent» (Castle)
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