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das kulturelle überformat
Nr. 28 / 2. November 2009
#Minilexikon
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dossier: Aussenseiter
Minilexikon

verschenkte. Kurt Cobain, Henry Rollins, Lou Barlow und viele andere schwärmten von seiner Kunst, was kurze Zeit zu einem Vertrag mit Atlantic Records und MTV-Auftritten führte. Heute lebt Johnston in der Nähe von Houston, Texas, und veröffentlicht regelmässig neue Liedersammlungen.
CDs: «Continued Story – Hi, How Are You» (Feraltone) / «Is and Always Was» (Eternal Yip Eye Records)
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Lydia Lunch Mit sechzehn Jahren kam Lydia Lunch in New York an – ihren Namen erarbeitete sie sich, indem sie ihre KommunenfreundInnen des öfteren mit geklauten Lunches fütterte. Mit ihrer ersten Band Teenage Jesus & The Jerks und mit James White & The Blacks gab sie den frühen Ton der New Yorker No Wave-Szene an. Ihre furiosen Texte drehten sich oft um Themen, die als feministisch bezeichnet worden wären, hätte Lunch mit ihrem freigeistigen Umgang mit Sex (den sie in Texten aber auch Filmen dokumentierte) nicht gegen die prüde Einstellung verstossen, welche damals den feministischen Mainstream dominierte. Seither war Lunch an einer Vielzahl von Kollaborationen beteiligt (u.a. mit Nick Cave, Sonic Youth, Einstürzende Neubauten, Hubert

Selby Jr. und Richard Kern), Bücher und Platten veröffentlicht (Musik und Spoken Word), ohne sich dem Mainstream auch nur leise angenähert zu haben.
CDs: Lydia Lunch’s Big Sexy Noise, «Your Love Don’t Pay My Rent» (Sartorial Records)
Lydia Lunch, «Smoke in the Shadows» (Atavistic)
Buch: «The Gun is Loaded» (Black Dog Publishing)
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Moondog Louis Thomas Harding (26. Mai 1916 – 8. September 1999) war blind, lebte zwei Dekaden lang in den Strassen New Yorks und trug nur Kleider, die er selber angefertigt hatte (dazu gehörte ein Helm mit Hörnern). An seinem Stammplatz, Ecke 6th Avenue und 53rd Street, trug er Gedichte vor, hielt Vorträge über seine mystisch angehauchte Weltsicht und führte seine Kompositionen auf – oft mit selbstgebauten Instrumenten. Diese bewegte sich im Spannungsfeld zwischen Klassik, Big Band-Jazz, Minimalmusik und Folk. Auffällig sind vor allem die ungewohnten Rhythmen. Seine letzten Jahre verbrachte er im westfälischen Münster. 
CDs: «Viking of the 6th Avenue» (Honest Jons) / «Moondog/Moondog 2» (Beat Goes On)
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