Nun gibt es ja seit längerem ein neues Interesse an Konzeptkunst der Sechziger wie Fluxus, an der Sie ja beteiligt waren. Wie finden Sie das denn?
Na ja, ich will keinesfalls dahin zurück. Wenn ich mir heute eine Fluxus-Show anschaue, dann schaue ich auf mich vor zwanzig, nein: (lacht) vierzig Jahren. Warum sollte ich denn dorthin zurück?
Gerade haben Sie in Berlin ein paar Arbeiten in der Ausstellung «nochnichtmehr – Handeln im unmarkierten Raum» der Heinrich-Böll-Stiftung ausgestellt. Eine davon, «My Mummy is beautiful», war eine Aufforderung an den Besucher, seine Mutter auf die leeren Flächen zu malen oder zeichnen.
Ja, toll nicht? Alle drei Arbeiten hatten mit Frauen zu tun. Ich wollte daran erinnern, dass wir Frauen sehr wichtig sind. Sie würden schliesslich nicht existieren ohne uns. Das sollten Sie nicht vergessen.
Auf keinen Fall. Auf der Eröffnung haben auch wirklich Leute Mutterbilder gemalt. In einer zweiten Arbeit, «Touch Me III», wurde man aufgefordert, einen liegenden, in Stücken präsentierten Frauenkörper zu berühren. Diese Art, den Zuschauer einzubeziehen, ist seit je typisch für Ihre Arbeit.
Yoko Ono, «Touch Me III», Exponat in der Ausstellung «nochnichtmehr – Handeln im unmarkierten Raum», Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, 9.9. bis 10.10.2009 / Foto: Stephan Röhl, © Heinrich- Böll-Stiftung