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das kulturelle überformat
Nr. 28 / 2. November 2009
#Interview mit Billy Childish
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dossier: Aussenseiter
Interview mit Billy Childish

dann unsere Uniformregeln gelockert. Man musste nicht mehr die Schuluniform anziehen und durfte sein Haar länger wachsen lassen. Also liess ich mir das Haar sofort ganz kurz schneiden und zog erst recht meine Uniform an, weil das eben so meine Art ist. Ich habe keinen Spass daran, wenn Leute mir etwas erlauben. Ich bin ein grosser Fan des Dadaismus, weil das eine grosse Antikunst war. Und deshalb mag ich auch die BritArt nicht, denn wenn man Antikunst zur Kunst erklärt, hat man seine Waffe bereits entwertet.

In den Linernotes zu Ihrer 2002 erschienen Compilation «25 Years of Being Childish» schrieben Sie nicht ohne sarkastischen Unterton: Alle paar Jahre beschliesst jemand Berühmter, dass er mag, was ich mache, und das ist immer willkommen. Wie stehen Sie zu diesen Leuten, die sich in Ihre Welt ein- und dann wieder ausklinken? Mit Jack White hatten sie ja einen viel publizierten Konflikt. Fanden Sie sein Lob für Ihre Musik ein wenig gönnerhaft?

Nein, Lob mag ich immer. Bei Jack White war es nur ein Pech, dass das, was die (White Stripes) machen, nicht wirklich mein Ding ist. Aber Jack mag dieselben Sachen, die ich mag. Er sagte, er hätte einen meiner Songs aufzunehmen versucht, und er fragte mich, ob ich mit ihm bei einer grossen amerikanischen Talk-Show auftreten wollte. Ich war schon ein bisschen enttäuscht, als sich das im Nichts