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Nr. 28 / 2. November 2009
#Kolumne von Ernst Molden, Wien
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gedankengang
Kolumne von Ernst Molden, Wien

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Nachrichten aus der grossen Geisterstadt Wien (21)

Ein Ende im Nebel

Meine Leser und Zuhörer, dieser einundzwanzigste Bericht aus der Geisterstadt ist der letzte, einstweilen.

Statt zu erklären, weshalb, möchte ich Ihnen eine Szenerie aus dem novemberlichen Wien schildern. Wir sind im nordwestlichen Wienerwald. Der Hügel, auf dessen borstiger Flanke wir uns befinden, nennt sich der Vogelsangberg.

Wenn ein paar Tage vor Allerheiligen der Nebel über den Wald kommt, dann stecken die versammelten Stämme der grossen silbrigen Buchen, der dürren Eichen und der moosbedeckten Bergahorne im grauen Haferschleim fest. Wer dann durch den Wald geht, kann auf eine Blickweite von anderthalb Armlängen alles so klar, so scharf und farbkräftig sehen wie niemals sonst. Schon einen Meter weiter aber beginnen die Grüns, die Brauns und die Graus des Waldes aufeinander zuzulaufen, und wieder ein paar Meter weiter ist die Welt nur noch einheitlich Graubraungrau. Und dort, wo eine Lichtung zwischen den Bäumen ist, kann man dahinter nichts mehr sehen, nur noch die Suppe, den Brei, den Nebel.

Alle Geräusche schwächeln. Die aufbrüllenden Autos von der Höhenstrasse, von der Amundsenstrasse oder der Salmannsdorfer Höhe, diese Autoschreie, die sonst von den Pflastersteinen der blindschleichenartig durch das Dickicht schimmernden Fahrbahnen hundertfach verstärkt werden, sie werden ganz dumpf, ein Brummen






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GELESEN
und
vertont
von
Ernst
Molden