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das kulturelle überformat
Nr. 28 / 2. November 2009
#Kolumne von Hanspeter Künzler, London
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gedankengang
Kolumne von Hanspeter Künzler, London

Grossdemonstration gegen die Einladung. Diese spiele den Rassisten in die Hände, der Auftritt mache sie respektabel, hiess es.

Nun ist genau das Gegenteil passiert. Das Publikum und die Diskussionsteilnehmer, die neben Griffin auf der Bühne sassen, durchlöcherten ihn mit Fragen, Thesen und cleveren Kommentaren, dass es eine Freude war. «Widerlich, schlüpfrig und ein leerer Kessel», betitelte sogar die äusserst konservative Tageszeitung Daily Mail ihren Kommentar zum Geschehen. Griffin schaffte es, die ganze Nation mit dem Statement zu erbosen, dass Winston Churchill, wäre er noch am Leben, der BNP beitreten würde. Er gab zu, den Führer des Ku-Klux-Klan getroffen zu haben – einer Organisation, die missverstanden werde und eigentlich ja ganz friedlich sei. Griffin verhaspelte sich in immer mehr Widersprüche und entlarvte sich selber als genau das, was er in den letzten Jahren vehement abgestritten hatte: dass er ein strohdummer, homophober Rassist mit einem zweifelhaften Geschichtsverständnis ist. Und siehe da: das fanden am nächsten Abend auch alle im Pub.

Hanspeter Künzler