A Love Extreme
Benji Hughes
ra. An ihm ist alles extrem. Die Liebe (siehe Albumtitel: «A Love Extreme»), die Länge der Platte selbst (Doppel-CD als Erstlingsalbum) und der Bart (Rick Rubin erblasst vor Neid), um nur drei Dinge zu nennen. Der Mann aus Charlotte, North Carolina, taucht (fast) aus dem Nichts aus, singt als hätte er tausend Leben und ebensoviele Liebesgeschichten hinter sich, mischt seine Musik mit ebenso vielen Grundfarben, wie er einst Farben mischte, als er im tiefen Süden noch Häuser anstrich. Seine Stimme klingt bisweilen wie jene Robert Wyatts, aber mit dem Hang zu einem zweiten Barry White. Und der Sound hat er Beck abgeguckt. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn Benji Hughes ist einer, von dem man nur träumen konnte, dass er einmal aus dem Nirgendwo auftauchen würde: ein Soulman der alten Schule mit dem Hang zum Experiment und mit dem Selbstbewusstsein sein Debüt an den Titel des grössten Coltrane-Albums anzulehnen. Unverschämt. Und unverschämt gut. (New West Records)
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Mediocre
Ximena Sariñana
ra. Sie ist erst 23 Jahre jung und hat in Mexiko schon eine Filmkarriere hinter sich. Das hat damit zu tun, dass Ximena Sariñana einer mehrere Generationen umfassenden cinephilen Familie entstammt. Doch nun legt sie mit «Mediocre» als Sängerin und Songschreiberin ein Debütalbum vor, dass das amerikanische «Rolling Stone» bereits im Vorfeld zum Schwärmen brachte und es als grossartigster Erstling seit Norah Jones feierte. In der Tat ist es ergreifend, mit welcher Reife die junge Dame bereits ihre Stimme einzusetzen weiss, und mit welcher Selbstverständlichkeit sie ihre heimatlichen Wurzeln ohne jegliche Effekthascherei mit Jazz, Hip-Hop-Rhythmus-Fragmenten, Rock und Chanson zu versetzen weiss. Sowohl der Titel des Albums wie die bürgerliche Steife, die sie auf dem Cover zur Schau stellt, zeigt, wie sehr sie ihre Klasse unter den Scheffel stellen will. (Warner Music Latina)
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