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das kulturelle überformat
Nr. 18 / 3. Oktober 2008
#CD
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tipps
CD

Acid Tongue
Jenny Lewis

ra. Jenny Lewis, Sängerin von Rilo Kiley, will sich partout nicht zwischen Folk und Country einerseits und alternativem Rock auf der anderen Seite entscheiden. Auf ihren Soloerstling «Rabbit Fur Coat» zeigte sie sich als vor Ideen übersprudelnde Wundertüte und als rebellenhafte Country-Chanteuse. Nun hat sie sich für den Zweitling etwas zurückgenommen. Sie steckt mehr noch als zuvor auf halbem Weg zwischen New Yorks Lower East Side und Nashville im Wüstensand fest. Aber sie tut dies nun mit einer einnehmenden Grazie. «Acid Tongue» ist ein «Road Movie» fürs Ohr, in dem M. Ward, Benji Hughes und Elvis Costello auftreten. Und zwischendurch rattert durch diese beschauliche Session-Atmosphäre auch schon mal ein Quentin-Tarantino-Charakter, damit auch alles so richtig schön staubig bleibt. (Warner)

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Dear Science
TV on the Radio

ra. Es gibt Bands, die können in ihrer ganzen eklektischen Art nur aus New York City stammen. The Velvet Underground, Public Enemy oder The Talking Heads sind Repräsentanten eines Sounds, in der sich die Energie, Komplexität und – ja auch – die neurotischen Seiten dieser Metropole widerspiegeln. Im 21. Jahrhundert ist TV On The Radio diese Band, die den Titel für die definitive NYC-Band für sich beanspruchen kann. Das Kollektiv aus Brooklyn rund um Sänger Tunde Adebimpe und Multiinstrumentalist David Andrew Sitek funktioniert wie ein schwarzes Loch und saugt sämtliche möglichen stilistischen Varianten in sich auf: Punk, Avantgarde, Soul, Funk, Jazz, Pop, Disco, Rap. Ihr letztes Album «Return To Cookie Mountain» wurde durch die Präsenz von David Bowie, ihres grössten Fans, geadelt. Auf «Dear Science» zeigen sie sich songorientierter, strukturierter, aber nicht minder abwechslungsreich und vielfältig. Ein Kandidat für das Album des Jahres. (4AD)

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