für Musik machen. Aber ich will damit nicht behaupten, dass ich in den USA eine grosse Nummer wäre, nur weil ich in England für Aufsehen sorge. Dafür sind unsere Popkulturen doch zu verschieden.
Können Sie das ein bisschen ausführen?
Amerika ist bekanntlich viel grösser als England. Um in den USA einen Hit zu landen, muss man den gleichen Aufwand betreiben, wie wenn man einen Hit in ganz Europa landen will. So etwas bedarf sehr viel Zeit, Geld und Planung. Und um das zu bewerkstelligen, ist ein breiter Konsens nötig, da sehr viele Leute daran glauben müssen, dass ein Song ein Hit werden kann, ansonsten würden sie nicht darauf hin arbeiten. Die genrespezifischen Radiostationen in den USA verschärfen dieses Konsensdenken weiter, während wir in England einen nationalen Sender haben, der das ganze Land mit Popmusik versorgt. Wenn die DJs bei BBC Radio 1 einen Song auf ihre Playlist setzen, dann wird der von Millionen Menschen gehört und geliebt. Diese Machtkonzentration sorgte traditionell für viele Quereinsteiger in die Charts, aber auch für wenig Kontinuität. Was wiederum eine Wirkung auf die Qualität unserer Produktionen hat, die nie ganz so gut sind wie die der Amerikaner. Weil die Produktion in keinem anderen Genre eine derart grosse Rolle spielt wie beim Hip-Hop, haben es die britischen Rapper schwer, sich international durchzusetzen.