kriegen. Was nicht heissen soll, dass ich meine Texte einfach so hinknalle. Ich muss viel Knochenarbeit leisten, bis die Informationspakete richtig getimt sind und die Reime ineinander greifen. Die meisten Leute merken nichts davon, aber eigentlich macht das Umschreiben den Grossteil meiner Arbeit aus.
Angeblich ist ein Auftritt von Robert Wyatt Ihrer Redigierwut zum Opfer gefallen. Ursprünglich hätte er auf «On The Edge Of A Cliff» singen sollen.
Darüber bin ich auch sehr traurig. Bei mir kommt es halt vor, dass ich lange überzeugt davon bin, einen Song abgeschlossen zu haben, nur um ihn dann in letzter Minute wieder auf den Kopf zu stellen. So erging es auch «On The Edge Of A Cliff». Ich hatte Roberts Gesang schon lange im Kasten, und dann habe ich den Song so radikal umgestellt, dass sein Part nicht mehr ins Arrangement passte. Weil das Veröffentlichungsdatum immer näher rückte, konnte ich mir die Zeit nicht mehr nehmen, um ihn nochmals aufzusuchen und seine Melodie neu einzuspielen. Das bereue ich sehr, denn ich liebe die Wärme seiner Stimme.
Auf mich wirkt «Everything Is Borrowed» rockiger als seine Vorgänger. War das Konzept?
Überhaupt nicht. Auf «Everything Is Borrowed» sind zwar mehr konventionelle Instrumente zu hören, aber die ändern nichts daran, das meine Musik noch immer im Funk und Hip-Hop verankert ist.
Gleichzeitig könnte man Parallelen zwischen The Streets und der Punk-Poesie eines John Cooper Clarke ziehen. Mit dem scheinen Sie auf den ersten Blick mehr gemein zu haben als mit Funk oder Hip-Hop.
Ich bin nicht mit John Cooper-Clarke aufgewachsen, aber als ich ihn vor einiger Zeit zum ersten Mal live gesehen habe, hat er mich tatsächlich an mich selber erinnert. Dass ich mich in ihm wieder erkannt habe oder heute etwas Ähnliches mache wie er damals vor dreissig Jahren, zeigt aber nur, wie stark die britische Kultur ist, dass gewisse Ausdrucksformen sich immer wieder neu in ihr manifestieren.
Wie werden Sie von der Hip-Hop-Community aufgenommen? Als Vollmitglied oder als erfolgreiche Kuriosität?
Ich pflege einen regen Kontakt zur britischen Hip-Hop-Szene, indem ich andere MC’s produziere und Remixes anfertige. Und was Amerika angeht, da kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, dass die Hip-Hop-Mogule alle wissen, wer ich bin und was The Streets