Juana Molina / © Domino Records

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das kulturelle überformat
Nr. 18 / 3. Oktober 2008
#Interview mit Juana Molina
  7/8
musik
Interview mit Juana Molina

von der uruguayischen Musik beeinflusst worden. Klingt denn die Musik aus Uruguay so anders als jene aus Argentinien?

Völlig anders. Es ist allerdings nicht leicht, sie zu beschreiben. Auch würde ich nicht sagen, dass es die Musik von Uruguay war, die mich beeinflusste – hingegen gewisse Musiker aus Uruguay. Eduardo Mateo ganz besonders, aber auch eine Band namens Totem. Sie spielten Musik mit Elementen aus der lokalen Tradition, aber man erkennt sofort, dass sie viel Musik aus England gehört haben. Das war neu. Man hat das Gefühl, einen englischen Song zu hören – aber die Perkussion dazu ist weder europäisch noch brasilianisch.

Haben die Uruguayer ein anderes Rhythmusgefühl?

Absolut, es gibt dort diesen Stil, die Candombe, der ganz auf Drums basiert, jede Menge verschiedener Drums, mit denen Gruppen auch durch die Strassen ziehen. Es ist ein sehr subtiler, warmer, offener Rhythmus. Candombe hat sich mit all den anderen Musikstilen aus den Sixties vermischt, und so viel aufregende Musik hervorgebracht. Ich weiss nicht, ob es mit den besonderen afrikanischen Traditionen in Uruguay zusammenhängt, dass sie dort so groovy und cool sind im Umgang mit Rhythmen. In Argentinien hab ich so etwas jedenfalls nicht gefunden.