Auf «The Slip», seinem jüngsten Album, das er auf seiner Website gratis feilbietet, richtet er die schwersten Verfluchungen in Richtung jener Männer, die Washingtons Macht seit Florida 2000 in ihren Händen halten. Reznor bastelt dunkle, schwere überdimensionierte Ölgemälde mit teuflischem Charakter. Es ist keine Musik, die sich nach Sympathie sehnt. Vielmehr geht es hier um eine Klangarchitektur mit der physischen Masse einer Richard Serra-Skulptur, die dem Hörer körperlich zusetzen will. Wer nicht hören will, der soll fühlen, ist das Credo von Trent Reznor. Er, der seit Jahren zu den beständigsten Kritikern der dunklen Seite Amerikas gehört, der hinterhältigen Doppelmoral und des religiösen Fanatismus, wird im siebten Jahr nach 9/11 nun wohl auch von seinen Kritikern als der prophetische Provokateur, der er ist, anerkannt werden müssen.
Rudolf Amstutz
Nas, Nas (Def Jam)
Randy Newman, Harps And Angels (Nonesuch)
John Mellencamp, Life, Death, Love And Freedom (Universal)
Trent Reznor, The Slip (www.nin.com)
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