Als derselbe Song von John McCain für seine Wahlkampfauftritte im ganzen Land verwendet wurde, schritt John Mellencamp ein. Er gehört zu jenen Vertretern des ländlichen Amerikas, die alles andere als Republikaner sind. Eine Minderheit gewiss, doch prominent vertreten durch Leute wie ihn, Bruce Springsteen, die Dixie Chicks oder Willie Nelson. Sie symbolisieren gewissermassen die ideologische Abkehr von der republikanischen Front, die im mittleren Westen und den Rocky Mountains noch immer die politischen Verhältnisse bestimmt. Doch dass Brian Schweitzer, ein Bio-Bauer und Solarenergie-Verfechter aus den unendlichen Weiten Montanas, zum Gouverneur seines Staates gewählt wurde, zeigt die langsame aber stete Veränderung, die sich in den USA abzeichnet.
Auf «Life, Death, Love And Freedom» hat Mellencamp denn auch die ländliche Seele «seines» Amerika packend vertont. Die Sehnsucht nach Bescheidenheit und Normalität ist charakteristisch für jene Landstriche, in denen die Söhne und Töchter in den letzten Jahren in einem Sarg aus dem Irak in die Heimat zurückkehrten. Mellencamp gibt dieser stillen Wut nun eine Stimme in einem ergreifenden Album, in der die Kritik nur selten offen und wahrnehmbar in den Worten liegt. Die Intensität dieser Mischung aus Folk, Blues und Rock liegt in der Demut der von ihm gezeichneten Porträts.
Das Leben besteht letztlich einzig – wie der Albumtitel treffend beschreibt – aus Leben, Tod, Liebe und der Freiheit. In «If I Die Sudden» wird der Tod seiner höheren Bedeutung beraubt: «Wenn ich sterbe, dann