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das kulturelle überformat
Nr. 10 / 4. Dezember 2007
#Subtitles
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dossier: Übersetzungen
Subtitles

Redewendungen, Witze oder historische Hintergründe erklärt werden. Allerdings kommt nicht jeder Film mit einer derartigen Übersetzungshilfe: allzu oft sind die Mitarbeiter der Untertitelungsfirmen auf sich allein gestellt, wenn es darum geht, wissenschaftliche Fachbegriffe oder subkulturell verankerte Slang-Ausdrücke zu dechiffrieren. Es kommt aber auch vor, dass die Verfasser der Spotting-Lists vor dieser Herausforderung kapitulieren. Unlängst ärgerte sich Hugh Grant über die Drehbuchliste zu seinem letzten Film «Music & Lyrics», weil in der Spotting-List jeder Scherz falsch erklärt worden war.
 
Langjährige Kinogänger werden einen steten Qualitätsanstieg bei der Untertitelung festgestellt haben, und der hat nicht zuletzt mit dem technischen Fortschritt zu tun. Bis in die achtziger Jahre hinein, wurden die Untertitel mittels Matrizen und Säure ins Zelluloid eingeätzt, und weil dieser Prozess so aufwändig war, wurde oft nur gerade ein Drittel des Originaldialogs übersetzt. Seitdem die Untertitel per Laser in den Film eingebrannt werden, kann genauer und auch flexibler gearbeitet werden, da die mit Zeitcodes versehenen Titel direkt vom Computer der Übersetzer in die Steuerung der Laser transferiert werden und so viele Zwischenstufen bei der Bearbeitung eines Films wegfallen.

Man könnte daher meinen, dass die Untertitelungsfirmen heute unter weniger Zeitdruck arbeiten müssten als früher. Das Gegenteil ist der Fall. Als Eliane Sturny vor dreissig Jahren ihre Stelle bei Cinetyp antrat, standen der Luzerner Firma vier Wochen für die ganze Bearbeitung eines Films zur Verfügung. Heute vergehen vom Eingang der ersten