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das kulturelle überformat
Nr. 10 / 4. Dezember 2007
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Alles ist Übersetzung

Nicht nur, aber vor allem die babylonische Sprachverwirrung hindert uns daran, einander zu verstehen. Manchmal scheint gar in der eigenen Sprache eine Verständigung unmöglich. TheTitle. hat dem Thema Übersetzungen ein Dossier gewidmet, jenem «quasi dasselbe mit anderen Worten» – wie es Semiotiker Umberto Eco nennt.

Wir berichten über die Schwierigkeiten, mit denen ein literarischer Übersetzer konfrontiert ist, machen uns Gedanken über die Fallen, die selbst in der eigenen Sprache lauern und über das Untertiteln von Kinofilmen. In der Kunst porträtieren wir Lawrence Weiner, der mit Hilfe der Sprache virtuelle Kunstwerke erzeugt, die im Wechsel des Raumes und des Betrachters permanent neue Inhalte generieren.

Und wir haben mit Regisseur William Friedkin gesprochen, der im Falle von «Bug» die Paranoia ganz im kafkaschen Sinne fürs Kino übersetzt hat. Alle Arten der Kunst sind letztlich die Übersetzung des einen in etwas anderes. Gefühle werden Klang, Stimmungen werden zur Sprache, politische Statements zu bildender Kunst.

Bleibt einzig zu hoffen, dass sich im endlosen Gerede des US-Wahlkampfes (siehe Serie «Wahlkampfzentrale»), die Ansammlungen der Worte irgendwann zu konkreten Inhalten formen werden.

In diesem Sinne ein gutes, erfolgreiches und gesundes Neues Jahr

Rudolf Amstutz
executive editor

Die nächste Ausgabe von TheTitle. erscheint am 5. Februar 2008.