wieder. In den 80er Jahren habe ich mal The Smiths, The Cure und The Police entdeckt. Ich glaube, The Police geniessen zu wenig Respekt. Sie waren sehr viel einflussreicher, als man ihnen zugesteht. Für mich ein ganz wichtiges Album war das erste Soloalbum von Stewart Copeland, dem Police-Drummer. «The Rhythmatist». Er war ein Pionier des Sampling. Er ging nach Afrika und hat all diese verschiedenen Dinge aufgenommen und das Ganze dann zu einem neuen Ganzen zusammengemischt. Grossartig! Das müssen Sie sich unbedingt einmal anhören.
Die Musik auf Ihrem neuen Album ist im Vergleich zu früher stärker Groove-orientiert. Wie kam das?
Das stimmt. Nun – einerseits wollte ich immer schon Musik machen, zu der die Menschen tanzen, so wie ein DJ die Leute zum Tanzen bringt. Nur weiss ich nicht, wie man das auf eine elektronische oder klubgemässe Art und Weise tut. Andererseits ist mir auch immer wieder gesagt worden, ich bräuchte mehr Rhythmus in meiner Musik. Es dauerte eine Weile, bis ich erkannte, was sie damit meinten – für mich war das rhythmische Element in meiner Musik ja schon immer sehr stark. Aber dann habe ich gemerkt, wie ich diese Rhythmen klarer herausheben konnte. Das habe ich nun getan.
Haben Sie dafür andere Elemente zurückgesteckt?
Ich glaube nicht. Ich habe bloss mehr Bass und mehr lautere Perkussion hinzugefügt. Früher habe ich den Beat mit einem gewöhnlichen kleinen Schlagzeug aufgenommen. Nun erweiterte ich das Schlagzeug, indem ich alles hinzufügte, das im Haus herumlag, und mit dem ich einen perkussiven Sound hervorbringen konnte.
Ein paar neue Bratpfannen und Weinflaschen?
(lacht) Nein, das nicht gerade. Ich habe zum Beispiel ein wunderbares Instrument dazugeholt, das schon lange herumlag. Eine Bombo Leguero. Das ist im Prinzip ein hohler Stamm mit zwei Enden, auf die man klopft. Normalerweise braucht man dafür einen Stock. Ich habe einen Holzhammer verwendet. So wird ein viel tieferer Ton erzeugt. Das ist meine Kick-Drum. Ich benutze keine Snare-Drum, aber ich trommle mit den Händen auf allerhand Perkussionsinstrumente in einer ähnlichen Tonlage, um diese Frequenz auszufüllen. Einige Sounds kommen auch aus dem Computer. Das ist mein Drum-Set.
Wie arbeiten Sie? Legen Sie mittels Computer Klangschicht über Klangschicht?
Der Computer dient mir nur als Aufnahmegerät. Meine Vorgangsweise ist so (sie greift nach einem Blatt Papier und einem Bleistift). Wenn dies das neue Stück sein soll (sie zeichnet eine lange, gerade Linie), dann fange ich damit an,