Und: «Erklärungen erscheinen mir als unnötig, sei es in der Malerei oder in anderen künstlerischen Gebieten wie Dichtung. Ich glaube nicht, dass es möglich ist, ein Gedicht oder ein Gemälde mit irgendwelchen Erklärungen erfassen zu können.»
Francis Bacon, der fulminante Hedonist, hat ein Leben lang das Alleinsein gemalt. Dabei lässt er keinen Gott gelten, der diesen absurden, weil sinnlosen Geschöpfen Trost spenden könnte. Das Fleisch in seinen Bildern muss sich allein zurechtfinden in seiner Existenz: Das Leben an sich sei ohne Sinn, sagte er einmal, wenn es ein Sinn gebe, könne dieser allenfalls aus der Art und Weise entstehen, wie ein Leben gelebt werde.
Die Fleischlichkeit wird in vielen Bacon-Werken zugleich als bizarr, ja widerlich und erhebend, weil Freude bringend, dargestellt – ein typisch unlösbares Bacon-Paradox. Bacon war Sigmund Freuds Lesensart vom Menschen sehr zugetan, vor allem weil sie auf jegliche metaphysische Konzepte verzichte. Seine Werke sind ein einziger Schrei des Ekels ob der Hoffnungslosigkeit menschlicher Versuche zur gegenseitigen Annäherung.
So entbehrt es nicht der Ironie, dass es die Menschenscharen, die sich zum Genuss der grossartigen Werkschau in den generösen Räumlichkeiten der Tate Britain tummeln, richtiggehend unmöglich machen, die brachiale Gewalttätigkeit der Bilder einigermassen zu erfassen. Dabei bietet die chronologisch angeordnete Ausstellung eine einmalige Chance, ein Gesamtwerk