Francis Bacon, «Study of a Dog» 1952
© Tate, Öl auf Leinwand, 218 x 158 x 11 cm


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das kulturelle überformat
Nr. 18 / 3. Oktober 2008
#Francis Bacon
  7/10
kunst
Francis Bacon

Vernissage einer grossen Bacon-Retrospektive im Grand Palais. Der Tod inspiriert Bacon zu einer Reihe von Gedenk-Triptychen, die zu seinen besten Werken zählen. 1972 setzt Bernardo Bertolucci Bacons Gemälde zum Kreieren der Grundstimmung von «Last Tango in Paris» ein.

1986: Grosse Retrospektive der Tate Gallery. Im April 1992 reist Bacon gegen den Rat seines Arztes nach Madrid, um José Capello zu besuchen. Dort erkrankt er an einer Lungenentzündung und stirbt an 28. April nach einem Herzinfarkt.

Bacon strebte eine Kunst an, die den Betrachter nicht einfach Zuschauer sein lassen wollte, sondern ihn emotionell zu ergreifen versuchte noch ehe die Eindrücke dessen kritischen Fähigkeiten und Resistenzkräfte mobilisieren konnten. Obwohl er den frühen Picasso zu seinen wichtigsten Einflüssen zählte, besonders seine Badenden von Juan-les-Pins, lehnte er die malerische Abstraktion ab, weil er darin die Gefahr witterte, zur blossen Dekoration zu verkommen. «Dekoration ist das Gegenteil von Kunst», sagte er in seinem buchlangen Interview, das er 1991/92 mit Michel Archimbaud führte: «Ich verachte Dekoration.» Als cleverer Autodidakt hatte Bacon keine auf eine bestimmte Schule ausgerichtete Ausbildung genossen, fühlte sich nicht verpflichtet, gewisse Künstler besonders hochzuschätzen oder abzulehnen. Die von ihm genannten Einflüsse wirken in ihrem Zickzack durch die Geschichte fast schon zufällig, auf jeden Fall äusserst eigenwillig: an Géricault bewunderte er das Gefühl von Bewegung, an Degas den Umgang mit Pastellen, an Van Gogh schlicht die