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das kulturelle überformat
Nr. 18 / 3. Oktober 2008
#Francis Bacon
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kunst
Francis Bacon


Francis Bacon, «Triptych - August 1972», 1972, Tate
© Estate of Francis Bacon. All Rights Reserved, DACS 2007




phasenweise sehr öffentlich inszenierte und sich damit quasi zu einem wandelnden Anschlagbrett des Zeitgeistes machte. Dabei erkannte er früh, wie wichtig es für einen Künstler war, die Medien und Experten an der Nase herumzuführen, um das eigene Leben zu mythologisieren.

Bacon war ein Popstar Sixties’scher Prägung: einer, dessen Leben – oder wenigstens das Leben, das er zur Schau stellte – ein Destillat der Essenz des Momentes zu sein schien. Popstars sind Popstars, weil sie in ihrer Kunst oder aber in ihrer Person im Einklang stehen mit den Fantasien und Hoffnungen ihres Momentes. Oder – und das hat Bacon mit einem Nick Drake gemeinsam – mit dessen Ängsten.

Francis Bacon war ein Autodidakt, der sich in seinen wenigen und meistens mit Vertrauten und Supportern geführten Interviews recht ausführlich über seine Technik und Philosophie äusserte, dabei aber – wie es sich später nicht selten herausstellte – seine Spuren eher verwischte, als sie aufzudecken.