Romanvorlage übrigens weissen – Detektiv in New York ist auf gewisse Weise ein repräsentativer Traum: John Shaft ist nicht nur, wie Isaac Hayes’ oscarprämierter Soundtrack formuliert, ein cooler Kater und eine Sexmaschine, sondern auch stets solidarisch für seinen «Brotherman» da. Der Film zeigt ihn zudem als geschmack-, liebe- und humorvoll, ein schicker Held in einem schicken Harlem, das Parks in praller lebendiger und lichter Urbanität inszeniert, und dessen Bewohner so selbstverständlich lebenslustig, kommunikativ oder eben grämlich sind, wie in anderen Vierteln auch.
Womit genau der ideologische Horizont angerissen ist, der seit den frühesten afroamerikanischen Independents die Kritik und die Community umtrieb: «Shaft» spricht bei aller deutlichen Kritik am alltäglichen Rassismus aus einer integrativen Perspektive. Die zeichnet auch die weiss verantworteten Filme seit den 1950ern aus, und wurde gerade Ende der Sechziger – die Black Panthers stiegen auf die Höhe ihres Einflusses – sowohl auf einer – nennen wir es – polemischen Popebene angegriffen wie auch auf einer politisierten afrozentrischen Ebene gründlich in Frage gestellt. Für die letztere Position stehen die unabhängigen, akademisch ausgebildeten Filmautoren der sogenannten «LA Rebellion» der mittleren Siebziger mit Regisseuren wie Charles Burnett, Julie Dash oder Haile Gerima, der zum Beispiel im semidokumentarischen «Bush Mama» zeigt, wie ein schwarzes Filmteam von echten Polizisten belästigt wird.