Die Firma Mohrbooks wurde noch in den dreissiger Jahren vom deutschen Buchhändler und Verleger Lothar Mohrenwitz gegründet. Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges emigrierte er nach London, wo er zusammen mit befreundeten Literaturagenten anfing, die Übersetzungsrechte unter anderen von Agatha Christie an Klienten in der Schweiz zu vermitteln, dem einzigen Kontaktpunkt mit dem deutschen Sprachbereich, in dem ein wirtschaftlicher Austausch möglich war. «Mohrbooks» war Mohrenwitzes Telegrammadresse in London. Nach dem Krieg kam er in die Schweiz, denn im Gegensatz zu Deutschland funktionierte das Bankwesen hier ohne Unterbruch. Der Geldtransfer zwischen Deutschland und England war nach dem Krieg vorerst unmöglich. Anfangs der fünfziger Jahre stiess als Partner Reiner Heumann zur Firma. Mohrbooks war die erste literarische Vermittlungsagentur im deutschen Sprachbereich. Erst in den letzten beiden Dekaden hat sich das Konzept im deutschen Sprachbereich stärker verbreitet.
Sebastian Ritscher, können Sie für uns bitte die Hauptaufgabe von Mohrbooks kurz umreissen?
Unsere Hauptaufgabe ist es immer gewesen, Übersetzungsrechte aus dem englischsprachigen Raum in den deutschen Sprachraum zu vermitteln. Früher bedeutete dies in erster Linie England. Heute ist es in zweiter Linie England, in erster Linie Amerika. Dabei vertreten wir nicht individuelle Autoren, sondern Verlage und Agenturen, zum Beispiel die Rechte von Simon & Schuster und Random House, und zwar an deren ganzem Programm seit den fünfziger Jahren. Des weiteren vertreten wir auch etwa achtzig