zugetan war und sich schamlos der sprachlichen Codierung bediente. Beim Wiederlesen der Abenteuer von Winnetou und Old Shatterhand mit Hilfe des Codeknackers Schmidt, erhält Karl May eine völlig neue Bedeutung: da werden das seidige Haar und die sanften Lippen des Häuptlings gepriesen, das grosse Gewehr des Helden, das sich immer wieder im Busch verfängt und so weiter und so fort. Schmidts Interpretation wurde natürlich als unseriös verhöhnt, aber sie zeigt eben am Ende doch etwas Elementares auf: die Sprache und ihre Wörter sind in ihrer Summe immer nur das, was wir individuell darunter verstehen. Oder wie der Franzose so schön sagt: «C’est le ton qui fait la musique».
Umberto Eco, Quasi dasselbe mit anderen Worten. Über das Übersetzen. Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber. Hanser Verlag. 464 Seiten. Gebunden. € 27,90 / CHF 49,60
Christine O’Neill, Zerrinnerungen. Fritz Senn zu James Joyce. NZZ Verlag 2007. 424 Seiten. Gebunden. € 35.– / CHF 54.–
David Bergmann, Der die was? Ein Amerikaner im Sprachlabyrinth. rororo Taschenbuch 2007. 224 Seiten. Broschiert. € 8,90 / CHF 16,70
Arno Schmidt, Sitara und der Weg dorthin. Eine Studie über Wesen, Werk und Wirkung Karl Mays. Fischer Taschenbuch. 400 Seiten. Broschur. € 9,45 / CHF 17,70
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