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das kulturelle überformat
Nr. 28 / 2. November 2009
#Ausgehen
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Ausgehen

WOLFSBURG
KUNSTMUSEUM
James Turrell. The Wolfsburg Project
Bis 5. April 2010
www.kunstmuseum-wolfsburg.de
Der Lichtkünstler James Turrell (*1943 in Los Angeles) hat gemeinsam mit dem Kunstmuseum Wolfsburg seine bisher grösste begehbare Lichtinstallation realisiert, die er je für ein Ausstellungshaus entwickelte: Auf einer Grundfläche von 700 Quadratmetern erhebt sich elf Meter hoch bis unter die verglaste Museumsdecke eine Raum-in-Raum- Konstruktion. Zwei ineinander übergehende, vollkommen leere Räume werden mit langsam sich änderndem Farblicht vollständig ausgeflutet. Die Besucher können mit all ihren Sinnen in einem «sublimen Lichtbad» erleben, wie sich in dem homogenen Sehfeld die architektonischen Gegebenheiten bis zur Orientierungslosigkeit aufheben. Dabei kommt neueste Lichttechnologie zum Einsatz. Zusammen mit anderen Werken zeigt das Museum mit dem «Wolfsburg Project» die bisher umfangreichste Schau des amerikanischen Künstlers in Deutschland.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit u.a. Abb. des Roden Crater, einem 150 Meter hohen erloschenen Vulkan in der Wüste von Arizona, den Turrell seit 1974 zu einem künstlerischen Observatorium umbaut (Hatje Cantz, Ausgabe zweisprachig d/e, 184 Seiten, 143 Abbildungen, davon 122 in Farbe, € 39,80 CHF 69 ).


MÜNCHEN
HAUS DER KUNST
Ai Weiwei. So sorry
Bis 17. Januar 2010
www.hausderkunst.de
Sein Projekt «Fairytale», 2007 Publikumsmagnet der documenta in Kassel, machte ihn international berühmt: 1001 Chinesen liess er dafür einfliegen; sie wurden Teil der Ausstellung und ihre Erfahrungen Teil der Kunst. Nun widmet ihm das Haus der Kunst eine grosse Ausstellung, die zwei grossformatige, eigens für das Haus der Kunst entworfene Arbeiten vorstellt; ausserdem vereint sie frühe Fotografien mit den seit 2003 entstandenen Filmen, der Dokumentation von dem documenta-Projekt sowie einer Auswahl der seit 1997 entstandenen Werke. Der Titel «So Sorry» zielt auf die neue Entschuldigungskultur, mit der Politiker und Vorstände auf Fehlentwicklungen am Finanzmarkt und andere globale Krisen reagieren. Nach Ansicht von Ai Weiwei (*1957) sind die wichtigsten politischen Debatten der letzten zehn Jahre in China durch das Internet initiiert worden. Diesem Medium spricht er daher das grösste Potential zu, gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken.

Begleitbuch bei Prestel mit fotografischer Dokumentation des Ausstellungsaufbaus, einem Beitrag von Mark Siemons und Texten aus den Blogs von Ai Weiwei; 128 Seiten, gebunden € 19,95, CHF 35,90