ganze Generation zu beeinflussen. Der Hip-Hop, der Ende der 1970er Jahre aus der New Yorker Bronx kam, liess sich ebenso von Kraftwerk beeinflussen wie die technoiden Pioniere aus Detroit, Elektro-Popper à La Depeche Mode oder Industrial-Bands wie Nine Inch Nails. Selbst Bands wie Coldplay («Talk») oder U2 («Neon Lights») kamen um Zitate in ihrer Musik nicht herum. Kraftwerk sind bis heute neben James Brown die meistgesampeltsten Künstler.
Doch die Welt hat sich geändert und damit auch die technischen Ansprüche. Man kann sich heute Lieder wie «Wir sind die Roboter», «Radioaktivität» oder «Trans Europa Express» zwar weiterhin auf knisternden Alben oder analogen, mehr oder weniger rauschenden CD-Veröffentlichungen anhören, doch damit befriedigt sich bloss des Hörers Wunsch nach nostalgischer Rückbesinnung auf das Atari-Zeitalter. Kraftwerk selber, die sich immer auf der Höhe der Zeit bewegten und die weiterhin unermüdlich um die Welt touren, sehen dies weit weniger sentimental. Mittlerweile hat das gesamte Klang- und Bildarchivs ihres Düsseldorfer KlingKlang-Studios auf vier Laptops Platz, was ihnen ermöglicht, nun ihre Musik in bester Qualität live zu spielen. So liegt es auf der Hand, dass man auch der jungen Fangemeinde die glasklare Vision der eigenen Musik auf entsprechenden Tonträgern bieten will.
Alle acht Alben seit «Autobahn» gibt es nun in neu abgemischter Version. Auch weil – gemäss Ralf Hütter – die Originalbänder langsam ein Opfer des zeitlichen Verfalls werden und eine Rettung unbedingt nötig war.