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das kulturelle überformat
Nr. 18 / 3. Oktober 2008
#Jacques Chessex
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literatur
Jacques Chessex

es gewesen sein. Der Volkszorn entlädt sich gegen ihn. Das übliche Verhalten in Zeiten der Angst und der Gottesfurcht. Es ist keine neue Geschichte, die Chessex erzählt. Aber er erzählt sie in einem Masse verknappt und mit der kongenialen Sprache versehen, dass sie einen mitten ins Geschehen hineinzieht. Zudem ist es nach der Lektüre nicht weit zur Erkenntnis, dass dieser Vorfall, der sich im 20. Jahrhundert abspielte und ans tiefste Mittelalter gemahnt, auch heute nicht undenkbar ist. Furcht und Hetze spaltet eine Gemeinschaft und der Mensch wird auf seine tiefsten Triebe zurückgeworfen.
«Der Vampir von Ropraz» ist sowohl Schauerroman wie gesellschaftliches Psychogramm. Und am Ende gar noch gepfeffert mit einer wilden Spekulation, die diesem umglaublichen Vorfall die Krone aufsetzt.

Leseprobe »

Jacques Chessex, Der Vampir von Ropraz. Roman. Aus dem Französischen von Elisabeth Edl. 96 Seiten, gebunden. 218. Buch im Rahmen der ch Reihe (ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit)*
CHF 23,90 / € 12,90

* Die ch Reihe ist ein Projekt der ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit, das mit der Absicht ins Leben gerufen wurde, den interkulturellen Literaturaustausch zwischen den vier Sprachregionen der Schweiz zu fördern. Das Projekt wird mit der Unterstützung sämtlicher 26 Kantone, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und der Oertli-Stiftung finanziert und unterstützt. Ein Schwerpunktbereich der ch Reihe ist die Anregung und Unterstützung der Herausgabe von Übersetzungen von Werken Schweizer Autorinnen und Autoren.