Tilda Swinton

John Malkovich

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das kulturelle überformat
Nr. 18 / 3. Oktober 2008
#«Burn After Reading»
  3/6
film
«Burn After Reading»

funktionieren. Der Witz liegt eigentlich bereits im Titel begründet. «Verbrenne es, nachdem du es gelesen hast» ist ein Ratschlag, an den sich keiner der Protagonisten von «Burn After Reading» hält. Und weil die Zufälle und unglücklichen Umstände sich in in dieser Geschichte respektabel häufen, ist schnell mal die Hölle los.

Der Film beginnt im Hauptquartier der C.I.A., wo Agent Osborne Cox wegen angeblicher Trunksucht entlassen wird. John Malkovich spielt diesen ignoranten und selbstverliebten Agenten grossartig und am Rande einer Karikatur. In diesem Sinne funktionieren auch alle anderen Protagonisten. Bei den Coen Brüdern ist jeder Charakter eine Karikatur dessen, was er darstellt. Tilda Swinton spielt die Ehefrau von Cox in einer Art, die den Kinosaal zu unterkühlen vermag. Die Karrierefrau, die sich mit dem Federal Marshall Harry Pfarrer (George Clooney) sexuell vergnügt, reicht die Scheidung ein und versucht anhand einer CD-ROM mit vertraulichem Geheimmaterial ihren Mann zu erpressen. Unglücklicherweise lässt die Sekretärin des Scheidungsanwaltes diese CD in ihrem Fitnessstudio liegen.

Dort arbeitet der etwas dumpfe Sunnyboy Chad Feldheimer (Brad Pitt), der nun wiederum Cox erpressen will. Da seine Arbeitskollegin Linda Litzke (Frances McDormand) keinen Mann findet und sich deshalb einer Schönheitsoperation unterziehen will, für die ihr wiederum das Geld fehlt, kommt ihr der Coup gerade recht. Das ganze wird noch schlimmer, als sie den zwar verheirateten, aber sexuell ewig hungrigen Harry Pfarrer via Internet-Kontaktanzeige kennenlernt.