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das kulturelle überformat
Nr. 31 / 30. April 2010
#wiedergesehen: Jean-Pierre Melville: «Le Cercle rouge» (1970)
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wiedergesehen: Jean-Pierre Melville: «Le Cercle rouge» (1970)

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Abstrakt und von buddhistischer Ruhe

Sicherlich einer der wortkargsten Krimis der Welt, mit 140 Minuten für seine Zeit 1970 dennoch selten ausdauernd, und so formalistisch, wie Village-Voice-
Kritiker J.Hoberman einmal schrieb, dass es an Abstraktion grenzt, von einer nachgerade buddhistischen Ruhe. Die fernöstliche Referenz stammt nicht von uns (und nicht von Hoberman), sondern natürlich von Melville selbst, der seinen Filmen gern und vermutlich gefälschte buddhistische Sinnsprüche voranstellt und seinen vielleicht berühmtesten Film 1967 nicht umsonst «Le Samouraï» genannt hat. Ein Aspekt, den natürlich auch Jim Jarmusch etwa in seiner schönen Melville-Variation «Ghost Dog» mit Gewinn ausspielt. Auch Jarmuschs letzter Film «The Limits of Control» spielt ja deutlich mit dem Melville-Verweis – und der Hommage an den amerikanischen Film Noir, dem wiederum auch Melville, darin bekanntlich Vorbild für die französische Nouvelle Vague, in seinen Filmen huldigt.

Die Grenzen der Kontrolle, das wäre eigentlich auch kein schlechter Titel für «Le Cercle rouge», der mit einer unglaublichen stilistischen Selbstbeherrschung gedreht ist, bei der es egal scheint, ob gerade ein paar Leute erschossen werden oder man nur eine nächtliche Strasse entlanggeht. Das kulminiert natürlich im Rififi-artigen Ausräumen des High-End-