Ja. Wenn eines der wirkungsvollsten Mittel im Theater die vollständige Ruhe ist, so ist es im Film die Unsichtbarkeit. All die Dinge, die man nicht sieht. Ich bin an Filmen interessiert, bei denen beim Publikum im Kopf gleichzeitig noch ein anderer abläuft, weil sie permanent daran sind, das eigene Leben gleichzeitig zu projizieren. Der Film wird so zu einer doppelten Erfahrung, Sie befinden sich gleichzeitig im Film wie in der eigenen Realität. Der Film soll Assoziationen wecken. Das Gegenteil wäre ein Film, der Ihnen kanalisierte Assoziationen präsentiert. Bei einem solchen Film fühlen Sie sich dann, als wären Sie in einem Tunnel. Ganz anders, wenn Sie sich einen Film von Yasujiro Ozu oder Jean Vigo ansehen, dann sind Sie an einem ganz anderen Ort gleichzeitig. Die Frage, die ich mir immer wieder stelle: Wie finde ich die Unsichtbarkeit oder wie schiebe ich das Sichtbare beiseite. Darum geht es mir in meinen Filmen. Deshalb habe ich diese Besetzung gewählt.
«Brothers» (USA 2009). Regie: Jim Sheridan. Drehbuch: David Benioff, basierend auf dem dänischen Film «Brødre» Susanne Bier und Anders Thomas Jensen. Kamera: Frederick Elmes. Musik: Thomas Newman. Mit Tobey Maguire (Sam Cahill), Jake Gyllenhaal (Tommy Cahill), Natalie Portman (Grace Cahill), Sam Shepard (Hank Cahill), Bailee Madison (Isabelle Cahill), Taylor Geare (Maggie Cahill), Patrick Flueger (Private Joe Willis), Clifton Collins Jr. (Major Cavazos), Carey Mulligan (Cassie Willis), Omid Abtahi (Yusuf), Ethan Suplee (Sweeney) und Mare Winningham (Elsie Cahill).
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