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das kulturelle überformat
Nr. 31 / 30. April 2010
#Interview Jim Sheridan
  3/6
film
Interview Jim Sheridan

zu kümmern beginnt. Als Sam – traumatisiert von seiner Gefangenschaft bei den Taliban – überraschend in den Schoss der Familie zurückkehrt, beginnt ein schmerzlicher Prozess. Der Film, in dem in weiteren Rollen Natalie Portmann und Sam Shepard zu sehen sind, hält sich nur lose an das dänische Original, da sich die amerikanische Situation völlig anders präsentiert. Sheridan geht es in «Brothers» um den Umgang mit Kriegsveteranen und weniger um den Konflikt als solches. Damit steht «Brothers» ganz in der Tradition der anderen Sheridan-Filme.

Das Interview mit Jim Sheridan fand in New York statt.

Jim Sheridan, was halten Sie von «Brødre», dem dänischen Film von Susanne Bier, der als Vorlage für «Brothers» diente?

Ein grossartiger Film. Oder nicht?

Doch doch.

Europäische Filme sind oft näher an Poesie. Sie haben den Vorteil, dass nicht im gleichen Masse Geld investiert worden ist, das in irgendeiner Form wieder eingespielt werden muss. So können die Filmemacher in Europa wirklich umsetzen, was sie sich vorgestellt haben. Das ist die Freiheit, die man in den USA nicht im gleichen Umfang hat. Meine Frau hat ein Mobiltelefon, und wenn ich dieses blöde Gerät selber in die Hand nehme, drücke ich unabsichtlich immer wieder die Taste, die die Grundeinstellungen zurücksetzt. «Restore Factory Settings» nennt sich das.