Seit fast dreissig Jahren lebt nun Jim Sheridan bereits in New York, doch sein irisches Wesen hat er deswegen nicht abgelegt. Der rundliche und bodenständig wirkende Regisseur pflegt seinen unverkennbaren Akzent auch in seiner neuen Heimat und unterstreicht mit ihm auch seinen oft trockenen Humor. Als Filmemacher hat sich der 1949 geborene Sheridan vor allem einen Namen mit Geschichten gemacht, die das kleine, oft unsichtbare Gesicht hinter einem grossen Konflikt sichtbar machen. So etwa in «In The Name of the Father» (1993), in dem er die unschuldigen Opfer des Konfliktes zwischen den Briten und der IRA zeigt. Daniel Day-Lewis spielte in diesem Film die Hauptrolle. Das tat er auch in «The Boxer» (1997) sowie in Sheridans Erstling «My Left Foot» (1989), für den er mit dem Oscar für die beste männliche Hauptrolle ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2003 verfilmte Sheridan mit «In America» eine an seine eigene Autobiographie angelegte Immigrantengeschichte und zwei Jahre später überraschte er dann mit «Get Rich or Die Tryin’». Der Film orientiert sich am Leben des Rappers 50 Cent, der auch die Hauptrolle spielte.
Nun hat sich Sheridan mit «Brothers» an eine freie Wiederverfilmung von Regisseurin Susanne Biers dänischem Werk «Brødre» (2004) gemacht. In «Brothers» spielt Tobey Maguire Sam Cahill, einen Offizier und Sohn eines Vietnamveteranen, der in Afghanistan seinen Dienst absolviert. Der Ehemann und Vater zweier Töchter wird für tot erklärt, worauf sich sein Bruder Tommy (Jake Gyllenhaal) um die Familie