Krankenschwester, die angesichts eines Haufen Dealern und korrupter Politiker extrem rot sieht.

Charles Burnetts «Killer of Sheep», der 1977 nach insgesamt fünf Jahren fertiggestellt wurde, und als eine Art neo-neorealistischer Episodenfilm aus dem proletarischen Watts erzählt, gehört zu den wichtigsten Filme der «LA Rebellion». So wichtig wie schön auch spätere Grosswerke wie «Daughters of the Dust» von Julie Dash (1991), eine elegant gefilmte Familiengeschichte über mehrere Generationen aus weiblicher Perspektive, Burnetts mythische Trickstervariate «To Sleep With Anger» (1990) und Haile Gerimas diasporischer Essay zu Sklaverei und afrikanischer Geschichte: «Sankofa» (1993).

Entscheidend für die Ghetto- und Hip-Hop-Ästhetik der jungen Generation der Neunziger sind John Singletons «Boyz N The Hood» (1991) und «Menace II Society» (1993), das Debüt der Hughes Brothers, das sich stylisher und härter als Singletons sozialrealistische Erzählung mit einem grossartigen Ice-T als verlorene, aufrechte Seele präsentiert. Beide in Los Angeles entstanden, ersterer eine Majorproduktion Columbias, letzterer eine der wichtigsten Produktionen von der damals noch unabhängigen Produktionsfirma New Line Cinema.