Können Sie die Arbeit des Arrangeurs genauer beschreiben?
Jeder Auftrag ist anders. Die Arbeit mit den Pet Shop Boys ist ein Modellbeispiel von totaler Professionalität. Sie schickten mir einen Song, ich zerlegte ihn in meiner Software, schrieb ein Arrangement auf Papier, übertrug dieses in die Software und kreierte ein MIDI-Playback mit allen Orchesterparts, schickte die Resultate zurück, ich bekam ihre Kommentare und feilte nochmals an der Partitur, um diese zu berücksichtigen. Zum Schluss wurde das Ganze im Abbey Road-Studio ohne mein Beisein mit eine Orchester eingespielt. Am anderen Ende des Spektrums sind Fucked Up. Ich ging mit ihnen ins Studio. Sie spielten mir ihre Aufnahmen vor. Ich notierte einige Ideen und spielte dann endlose Overdubs mit meiner Geige, bis es klang, als hätte da jemand ein Streicher-Arrangement angefertigt. Mark Ronson wiederum wollte von mir einen ähnlichen Sixties-Sound, wie ich ihn für die Last Shadow Puppets geschaffen hatte. Während die Puppets konsequent einen Lee Hazlewood-Stil wünschten, wollte Ronson einen Hauch mehr amerikanischen Easy Listening im Stil von Angela Morley und Wally Stott. Wieder andere Male muss ich mich mit dem Künstler hinsetzen und eine Menge Fragen stellen, um herauszufinden, was er überhaupt will. Oder man lässt einfach ein paar Passagen offen, die ich dann ausfüllen darf.