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das kulturelle überformat
Nr. 29 / 21. Dezember 2009
#Interview mit Alicia Keys
  6/7
musik
Interview mit Alicia Keys

ein Star und Teil eines Business. Vielleicht verdienen Sie an einigen Songs gar mehr an den verkauften Klingeltönen denn an einem ganzen Album. Also gehen Sie doch Kompromisse ein.

Was das Business betrifft ja. In der Musik: nein. Ich glaube, dass es letztlich und längerfristig wesentlich mehr bringt, wenn jemand ehrliche Musik macht und seinen künstlerischen Weg konsequent verfolgen kann.

Ihre Kollegen Ben Harper und Lenny Kravitz beklagen das Ende des Albums. Vor allem, weil sich der Konsument online nur noch einzelner Songs bedient, statt sich ein ganzes Album anzuhören. Ihre Alben suggerieren in Titeln wie «The Diary of Alicia Keys», aber auch im Ablauf, dass Sie an der Vollständigkeit interessiert sind.

Bin ich. Ich gehe sogar noch weiter und sehe alle meine Lieder als ein einziges grosses Werk, das ich einfach immer wieder um neue Elemente ergänze. Das Musikbusiness war ja ganz zu Beginn ein reines Geschäft mit Singles. Erst später wurde der Rahmen weiter abgesteckt und das Album als ein zusammenhängendes Werk betrachtet. Nun ist man wieder bei der Single als Einheit angelangt. Die Zeiten ändern sich. Das sollte aber keinen Musiker daran hindern, weiterhin zu versuchen, grossartige Musik zu schaffen.


Alicia Keys / © Yu Tsai