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das kulturelle überformat
Nr. 29 / 21. Dezember 2009
#Interview mit Alicia Keys
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musik
Interview mit Alicia Keys

War «The Diary Of Alicia Keys» (2003) noch ganz und gar im Soul und im R’n’B verwurzelt, flirtete sie 2007 auf «As I Am» mit Popfragmenten und arbeitete dafür mit Leuten wie Linda Perry und John Mayer zusammen. Nun hat sie für «The Element Of Freedom» den Soul mit dem Pop verschmolzen und die Songs auf Stadiongrösse anwachsen lassen. Die Wuchtigkeit der Songs widerspiegeln deutlich, dass man es im Falle von Alicia Keys mit einem Superstar zu tun hat: 25 Millionen verkaufter Schallplatten und 12 Grammys sprechen eine Sprache für sich.

Clive Davis, die graue Eminenz der Musikbranche und Entdecker von Keys, lobte einst die Unwilligkeit der jungen Musikerin Kompromisse einzugehen. Und im Gespräch entpuppt sie sich als stilsicher und prägnant, wenn es um ihre künstlerischen Visionen geht.

Alicia Keys, mit «As I Am» haben Sie Ihr Stilspektrum erweitert und sind verstärkt in den Pop- und Rockbereich vorgedrungen. Dieser Trend scheint sich nun auf «The Element of Freedom» fortzusetzen.

Nun, ich kann dazu nicht viel sagen. Sie sind es, der dazu verdammt ist, Musik in Worten zu beschreiben. (lächelt) Ich versuche so gut es geht, eine Situation zu kreieren, in der nicht ich die Musik bestimme, sondern ich von der Musik geführt werde. Letztlich versuche ich nichts weiter als bestimmte Stimmungen und gewisse Emotionen zu vertonen, und zwar so, dass das Resultat aufrecht und ehrlich klingt und nicht aufgesetzt und künstlich. Ich gehe also nicht ins Studio und sage mir: «Ach, heute will ich ein Popalbum machen.» Oder: «Ich denke, ich müsste rockiger werden.»