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Begegnung mit Baldessari
Frischen Mutes war ich in die Tate Modern hineinmarschiert, um mir die grosse Werkschau des kalifornischen Konzeptkünstlers John Baldessari zu Gemüte zu führen. Ja, in der Gestalt von Rudolf Amstutz, dem rührigen Chefredaktor der vorliegenden Publikation, gab es sogar jemanden, der einen entsprechenden Bericht in Auftrag gegeben hatte. Dann allerdings kam alles anders.
Nämlich regte ich mich so kapital auf über die puerilen Gedankenspielereien dieses selbstverliebten Provinz-Nerd, dass es mir auch mit mehrtägigem Abstand partout nicht gelingen wollte, das Gesehene in einen vertretbaren Text zu verarbeiten. Es trug wenig zu meiner guten Laune bei, als nach mehreren Stunden heftiger Arbeit mein anhänglicher Kater Pigeon daherkam und mit ein paar wohlgesteuerten Pfotentritten alles ausradierte, was ich bis dahin geschrieben hatte. Mein nächster Anlauf begann so: «Man vermutet, der heute 78 Jahre alte Meister des visuellen Witzes, der in seinen frühen Jahren professionelle Schildermaler Sätze wie «EVERYTHING IS PURGED FROM THIS PAINTING/BUT ART, NO IDEAS HAVE ENTERED THIS WORK» auf blank-beige Leinwände pinseln liess, wüsste zu schätzen, was herausgekommen ist, als die Katze Pigeon gerade aufs Keyboard vom Schreiber dieser Zeilen sprang und den ersten Entwurf dieses Artikels kopfreckend und schnurrend durch das folgende «Gedicht» ersetzte:
(...).öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.
öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.
öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.öä-.(...)