Gladstone Anderson und Stranger Cole
Foto: © Madeleine Gentinetta

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das kulturelle überformat
Nr. 29 / 21. Dezember 2009
#Interview mit Stascha Bader, Regisseur
  5/11
film
Interview mit Stascha Bader, Regisseur

auch Rude-Boys- und Gangster-Songs sowie sozialkritische Texte, die für den Reggae prägend waren. Rocksteady war eigentlich Reggae, bevor er so benannt wurde.

Man hört auch die amerikanischen R’n’B-Einflüsse noch stärker heraus, was wohl auch den warmen Sound geprägt hat...

Er ist auch leiser und weicher. Reggae ist näher beim Rock, der Bass klingt dort wuchtig und der Schlagzeuger haut voll aufs Fell, während man beim Rocksteady oft nur den Rimshot hört.

Der Rocksteady ist gewissermassen auch der Soundtrack des damaligen Umbruchs in Jamaika: vom Optimismus der jungen Unabhängigkeit bis zur Krise, dem Niedergang. Sieht man diese Entwicklung auch in den zunehmend politischen Texten gespiegelt?


Auf jeden Fall, nicht nur bei Leroy Sibbles, der von «equal rights» singt, auch beim Bob Marley von damals. Viele seiner Reggae- Klassiker entstanden ja früher; «One Love» etwa war zunächst ein Ska-Stück und reifte dann durch den Rocksteady. Viele Rocksteady- Songs greifen Themen wie die soziale Ungerechtigkeit, Bandenkrieg und Polizeigewalt auf – neben dem immer romantischen Haupt- und Leitthema aus dem Lover’s Rock, den man im Reggae bis heute pflegt.