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Von adoleszenten Pfadfindern und lebenden Händetrocknern
Wie die geneigte LeserInnenschaft beim Anblick auch von dieser Publikation messerscharf erkennen wird, befinden wir uns einmal wieder mitten in der Bestenlisten-Saison. Wie aufgeschlagene Knie und der Geruch von Schulkorridorputzmitteln versetzt mich der Anblick einer solchen Liste sofort zurück in die Bubenzeit. An die Zeit, wo man sich jeden Dienstagabend pünklich wie die Kuckucksuhr mit gespitztem Bleistift vor dem Radio parkierte, um der Hitparade zu lauschen, um fein säuberlich jede Platzierung aufzuschreiben. So war man Ende Jahr nicht nur wie Radio Beromünster im Stande, eine Liste der zehn bestsellenden Schweizer Singles des Jahres zu erstellen, sondern man konnte mit einer kompletten Top 236 aufwarten. Bis hin zu den Doors, die es 1968 mit einem einzigen Pünktchen auf den letzten Rang brachten: eine Woche lang hatte «Hello, I Love You» den zehnten Platz belegt. Ein Jahr später schafften die gleichen Doors das gleiche Kunststück übrigens ein zweites Mal: «Touch Me», eine Woche lang Rang zehn, ein Hitparadenpunkt, und damit Ende 1969 Schlusslicht.
Ich glaube, Nick Hornby war es, der im einen oder anderen Buch mal die Frage stellte, warum nur Buben je von diesem Rock- und Poplisten-Fimmel gepackt werden. Die Frage ist noch nicht schlüssig beantwortet worden. Aber als einer, der dem Leiden selber zum Opfer gefallen ist, andererseits aber über einen gewissen Einblick in die Theorien von Sigmund Freud verfügt, ist es wohl besser, ich lasse die Finger von einem Erklärungsversuch. Ganz ähnlich gelagert scheint mir übrigens der bemerkenswerte Sachverhalt zu sein, dass die Anzahl weiblicher Progressive-Rock-