natürlich nicht, dass es grosse, humanitäre Hilfsprogramme gibt, die kräftezehrend dem grossen Elend überall entgegen halten wollen. Aber solche kleinen Traurigkeiten wirken oft gerade wegen ihrer scheinbar privaten Roheit besonders entlarvend.
Einer der Gründe für meine Faszination als Kind war natürlich die ungeheure Eleganz der Affen-Erscheinung, die Schwerelosigkeit, mit der sie sich meterweit durch die Luft schwingen. Es gibt welche in beige und in schwarz, was sie nicht weiter zu beeindrucken scheint. Sie leben monogam und friedlich ihre ganzen Tage in den Bäumen, was doch eine nette Kinderutopie ist. Einer der Dauerklienten des Centers konnte übrigens deswegen nicht zurück in die Natur, weil er vor der menschlichen Lieblosigkeit das Singen verlernt hatte. Und ohne Gibbonschrei keine Gibbonfrau und keine Gibbonreproduktion. Was für eine bemerkenswerte, freundliche und soziale Spezies, die nicht überlebensfähig ist ohne Gesang! Der klingt nebenbei kehlig-melodiös, ein wenig klackernd, und man kann sich seine verführerische Wirkung gut vorstellen, wie er so durch die Baumwipfel lockt.
Bisher habe ich noch keine Aufnahmen gefunden. Ich hätte durchaus gerne welche, auch wenn ich für esoterisch-spirituelle Anmutungen von Walgesängen oder Björk wenig empfänglich bin. (Obwohl ich natürlich wie alle beim Tauchen den geheimnisvollen Walhai sehen möchte. Diesmal schwebte immerhin ein desinteressierter Schwarzspitzenriffhai unter mir vorbei.)
Feldaufnahmen von Tiermusik gehören ins gute Musikarchiv. Das rastlose Quaken der Frösche zum Beispiel erreicht durchaus die hypnotisch-trancehafte Qualität einiger Minimalmusic aus den Sechzigern, dröhnt unermüdlich wie LaMonte Young und John Cale im Dream Syndicate. Und empfehlen kann ich hier (obwohl ich die Katze dem Hund vorziehe) ja kurz die durchaus erhellenden