Filmszene «Capitalism: A Love Story»
© Ascot Elite

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das kulturelle überformat
Nr. 28 / 2. November 2009
#«Capitalism: A Love Story» von Michael Moore
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360°
«Capitalism: A Love Story» von Michael Moore

Die USA im Jahr 2009: Familien verlieren ihre Häuser, ihren Job, ihre Krankenversicherung. Die Banken und Versicherungen, die zu mächtig wurden, um sie sterben zu lassen, wurden noch kurz vor den Präsidentschaftswahlen im letzten November mit einer Geldspritze vor dem sofortigen Tod gerettet und jubeln bereits wieder ob Rekordgewinnen und kündigen massive Boni für ihre Manager an. In Afghanistan sterben amerikanische Soldaten genauso wie im Irak und auf politischer Ebene können sich die Demokraten nicht auf eine Gesundheitsreform einigen, weil die Linken tatsächlich eine Reform wollen, während ihre Parteigenossen von der Mitte sich von den Versicherungen zu lange und zu gut haben bezahlen lassen, als dass sie nun den Mut aufbringen könnten, dem Land etwas Gutes zu tun. Jenem Land, das in Sachen Lebenserwartung nur auf Platz 50 liegt, hinter jedem anderen westlichen Land und auch hinter Kuba.

Genug gehört? Nein? Na dann: es gibt auch noch die Republikaner (ja, die gibt es noch). Und die haben sich entschlossen, jegliche konstruktive Mithilfe zu unterlassen, in der Hoffnung, dass der neue Präsident scheitern möge und sie bald wieder am Ruder sitzen. Sarah Palin (ja, auch die gibt es noch) erklärt die Welt einmal mehr auf ihre Weise und wettert auf ihrer Märchentour durchs Hinterland, dass der Präsident mit der Gesundheitsreform «unsere Grossmütter einschläfern will». Glenn Beck, seines Zeichens humorloser Komiker auf der radikal rechts liegenden Newsschiene namens «Fox News» weiss, «dass Barack Obama ein Rassist ist» und sein Bruder im