Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 27 / 15. September 2009
#Interview mit Paddy McAloon, Prefab Sprout
  7/9
musik
Interview mit Paddy McAloon, Prefab Sprout

Überzeugung abbringen können, dass dies sublime Musik mit unglaublich viel Witz war. Obwohl ich damals gerade sehr auf David Bowie stand, konnte ich erkennen, dass diese LP grossartig war.

In den frühen Jahren wurden Prefab Sprout immer im gleichen Atemzug genannt wie Aztec Camera und Orange Juice. Sie haben sich immer vehement gegen einen solchen Vergleich gewehrt. Dabei war der doch gar nicht so unverständlich oder gar schlimm, oder?

Wir wollten auf keinen Fall als Teil einer Bewegung verstanden werden. Es bestand ja auch die Gefahr, dass alle, die zuerst Orange Juice- und Aztec Camera-Platten gehört hatten, meinten, wir seien auf einen Bandwagon aufgesprungen. Dabei waren wir das Gegenteil von Johnny Come Latelies, wir waren Johnny Come Earlies! Vierzehn Jahre alt war ich, als ich mit Prefab Sprout anfing – meine Band wurde im gleichen Jahr gegründet wie Steely Dan!

Diese und einige andere geistesverwandte Bands jener Tage hatten eine sehr interessante Eigenschaft gemeinsam – sie standen mit ihrer Musik und oft auch ihrem Auftreten in scharfem Kontrast nicht nur zur konventionellen Musikszene, sondern auch zu den Punks, wo zum Teil noch immer klare Macho-Attitüden dominierten.


Paddy McAloon / Foto: © Kitchenware Records