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Halbwache, zeitlupenhafte Versonnenheit
Viele mögen die Protogrunge-Nummern Neil Youngs für seinen bedeutendsten Beitrag zur Popgeschichte halten, die massiven Orgien, die er zu brachialem Rauschen und Kreischen mit seinen Verstärkerbatterien feiert.
Wir plädieren hier für «On The Beach» als Neil Youngs bestem und konzeptuell überzeugendstem Album. Als es 1974 erschien, das fünfte Solo, wurde es wegen einer angeblich zynischen Dunkelheit recht verhalten aufgenommen und später lag die zögerliche Rezeption auch daran, dass es zu Beginn der Achtziger rätselhafterweise aus dem Vinyl-Katalog gestrichen wurde und auf CD tatsächlich erst 2003 erschien, nachdem Fans über mehrere Jahre in einer Online-Petition darauf gedrängt hatten.
Wir hätten – das muss hier mal gesagt sein – «On The Beach» bereits in den frühen Achtzigern kanonisieren können, in einer wohlbegründeten Top-Ten für die einsame Insel – in einem Suhrkamp-Buch, das nie erschien. In den vergangenen 25 Jahren ist es eher noch gewachsen, subjektiv, natürlich, doch eben auch bei Fans und Kollegen, wie sich angesichts von Langstrecken-Folkies wie Jason Molina, Arbouretum oder Sun Kil Moon einerseits und Slo-Mo-Drone-