Das ist vollkommen richtig. Ich war damals absolut überzeugt, dass all dieser Sexismus, dieses Macho-Getue, bald aus der Musikwelt verschwinden würde. Das zeigt, wie naiv wir damals noch waren. Wir und zum Beispiel auch Scritti Politti haben uns über das Machogehabe ziemlich erhaben gefühlt. Nie auch haben wir uns die geringste Mühe gegeben, in unserer Band sexy zu wirken. Ich wünschte mir heute fast, wir hätten es getan (lacht) vielleicht hätten wir ein paar Platten mehr verkauft. Wenn ich heute die Musikpresse aufschlage, sehe ich, dass heute nichts anders geworden ist. Noch immer dominieren in gewissen Publikationen die gleichen Macho-Figuren mit ihren Geschichten von dionysischem Exzess.
Was wollten Sie damals mit Prefab Sprout erreichen?
Ich hatte eine Popvision, eine Vision, die meiner Meinung nach in den Kopf eines jungen Mannes in den 1980er Jahren gehörte. Es war mein Traum, einen chromglänzenden Popklang mit Texten zu kombinieren, welche die Komplexität und emotionale Tiefe eines Leonard Cohen hätten.
Sie haben vorher angetönt, dass es vor allem gesundheitliche Gründe waren, die Sie in den letzten Jahren vom Musikmachen ferngehalten haben. Wie geht es Ihnen heute?