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das kulturelle überformat
Nr. 27 / 15. September 2009
#The Story of Grunge
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dossier: Grunge
The Story of Grunge

Arm – der wahre, unbesungene Held von Grunge – landete bald bei einer Band namens Green River, der unter anderen auch Stone Gossard und Jeff Ament (später Pearl Jam), Bruce Fairweather (später Mother Love Bone) und Steve Turner angehörten. Ihre im Herbst 1985 erschienene Debüt-EP «Come on Down» wird gemeinhin als der Startschuss von Grunge erachtet. Die Einstellung der Band wurde in «Swallow My Pride» besonders treffend dargestellt: darin ging es um die Leiden eines jungen Mannes, dem der fanatische Patriotismus seiner Freundin peinlich war.

Der nächste  Meilenstein war das Sammelalbum «Deep Six», veröffentlicht im März 1986 vom lokalen Hobby-Label C/Z-Records und begleitet von lausigen Kritiken. Es enthielt die Musik von allerhand Bands aus Seattle und der näheren Umgebung im Staat Washington, darunter Skin Yard (mit Jack Endino, dem späteren Hofproduzenten von Grunge), Soundgarden und die tonnenschwere Zeitlupenrockband The Melvins (die sich zu einer der einflussreichsten amerikanischen Rockbands der Neuzeit mausern sollte). Gemeinsam war ihnen allen eine punkige DIY-Einstellung, daneben aber auch eine deutliche Vorliebe für harten Rock im Urstil von Black Sabbath.

Das Konzept stiess ausserhalb des Staates Washington auf wenig, aber wichtige Gegenliebe. Während einer Tournee freundeten sich Green River mit den durch und durch avantgardistischen Sonic Youth aus New York an, und in Grossbritannien spielte John Peel ihre Platten am Radio. Im Sommer 1987 zerstritten sich Green River. Es war ein klassischer Fall von philosophischen Differenzen. Die geneigte LeserInnenschaft verzeihe dem Schreiber die Anhäufung von Namen in dieser Passage – aber es sind immer wieder die gleichen, was zeigt, wie klein der Pool von Leuten war, von denen die Grunge-Welle ausging! Also: Gossard und Ament strebten eine Karriere bei einem Plattenmulti an und gründeten mit