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Nr. 27 / 15. September 2009
#Kolumne von Ernst Molden, Wien
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gedankengang
Kolumne von Ernst Molden, Wien

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Nachrichten aus der großen Geisterstadt Wien (20)

Die Kunst der kleinen Rückkehr

In meinem Verhältnis zu Wien, das jetzt fast 42 Jahre dauert und noch lang nicht abgeschlossen ist, gibt es feiste und magere Abschnitte. Der Herbst ist eher das Revier der letzteren. Wiewohl er von grosser, verhangener Schönheit sein kann, obwohl unsere Version des Indian Summer eine atemberaubende ist, mit Millionen Rosskastanien im Prater, einem Dunst, der alles vergoldet, und einer Luft, die gut ist wie kaum jemals sonst. Ich glaube, es liegt eher an mir im Herbst, als an Wien im Herbst, wenn ich mich zu Zeiten wie den augenblicklichen in der Geisterstadt meiner Wahl nicht so wohl fühle. Ich glaube, dass ich mich rhythmisch mit den andren hiesigen Geistern, die im Herbst so schön in Schwung kommen und sich gemeinsam wie choreographiert wichtig zu machen beginnen, nicht synchronisieren kann. Ich hänge innerlich dem Sommer nach, ich trauere um ihn, denn er ist meine Lieblingsjahreszeit, auf der Welt im allgemeinen, und in Wien im Besonderen. Der schöne, elegante Herbst, er scheint zu fühlen, dass ich ihn nicht recht würdige, er ist beleidigt und rempelt mich noch ein Extra-Stück in die Depression.

Meine Kinder gehen wieder in Schule und Kindergarten, sie tun dies sogar eher gern, nur ich (der ich schon als Kindergarten- und Schulkind herbstdepressiv war) fühle mich durch ihre Leben an meine früheren Herbstdepros erinnert, an damals, als der Sommer aus war, der depperte Ernst des Lebens begann und draussen vor den Schulfenstern so schöne Tage stattfanden, wie den ganzen




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und
vertont
von
Ernst
Molden