umgehen zu können. Wir sind ja erst die zweite oder dritte Generation, die auf dieses grösste Desaster der Menschheit folgt! Und da geben wir uns zufrieden mit Artefakten, wo’s nur drum geht, uns das Gefühl zu vermitteln, «schaut, wir sind gute Menschen, wir sind schon recht, denn wir WISSEN, dass die Nazis schlecht waren.» Nun schauen Sie im Gegensatz dazu, WAS QUENTIN MACHTE: Er reisst die Problematik weit auf. Und mit einem Mal kriegt man eine andere Perspektive zu sehen. Eine Perspektive, die nicht unverantwortlich ist, sondern die tatsächlich einen Prozess auslöst. Wir müssen uns die Frage stellen: «Was wäre geschehen wenn?» Es löst die Frage aus: «Was kann ich dazu beisteuern, dass das Bewusstsein ob dieses schrecklichen Desasters in eine Kraft umgewandelt werden kann, die uns allen hilft, sowas in Zukunft zu vermeiden?» Denn darum geht es. Es geht darum, zu verstehen. Und nicht darum, die Beschäftigung damit in einem leicht verdaulichen Produkt zu verbraten, das es uns erlaubt, danach frohgemut und guten Gewissens unser Abendessen zu geniessen. Deswegen liebe ich die Arbeiten von Quentin Tarantino. Er reisst die Dinge auf, immer wieder. Gelächter ist eine Reaktion der Erlösung. Deswegen klingt Gelächter explosiv. Es löst die Spannung. Und die schreckliche Spannung in dieser Geschichte ist dermassen intensiv, dass man lachen muss, um sie überhaupt bis zum Ende aushalten zu können. Hmm – tut mir leid, das Thema löst Passion aus bei mir!