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das kulturelle überformat
Nr. 27 / 15. September 2009
#Wiedergesehen: Federico Fellini, «Satyricon» (1969)
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film
Wiedergesehen: Federico Fellini, «Satyricon» (1969)

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Aufbruch zu neuen Ufern

«Satyricon» kam im Woodstock-Jahr 1969 in die Kinos. Das opulente Werk ist, nach Fellinis eigenen Angaben, unter anderem als Hommage an die Hippies zu verstehen. Als Vorlage diente dem Regisseur das Romanfragment des römischen Autors Petronius Arbiter, der, so wird vermutet, Kulturberater des Kaisers Nero war.

Vom «Satyricon» des Petronius sind lediglich Teile erhalten, deren Beschaffenheit allerdings verrät, dass sie aus einem umfangreichen Werk stammen dürften.

Hauptprotagonisten sowohl im Roman als auch im Film sind die vagabundierenden Studenten Enkolp (Encolpio Martin Potter) und Askylt (Ascilto Hiram Keller). Die beiden driften durch die dekadente Gesellschaft der späten Julier-Zeit und teilen sich den schönen Knaben Giton. Geschlossenster Teil des Fragmentes – und des Filmes – bildet das Gastmahl, welches der protzige Neureiche Trimalchio in seiner Villa veranstaltet. Es wird gesoffen und geludert,  man verspeist mit Krammetsvögeln gefüllte Sauen, während der Hausherr poetische Plattitüden drescht. Später stolpern die Protagonisten in eine Galeerengefangenschaft, Enkolp muss den Kapitän des Schiffes ehelichen, findet seinen Freund Askylt wieder, verliert jedoch seine Potenz...